Bei Facebook-Diskussion ist mir mal wieder richtig bewusst geworden, was für ein Fehler es war, in unserem Land die doppelte Staatsbürgerschaft einzuführen. Insbesondere, als ich die Verurteilung von Deniz Yücel in der Türkei kritisierte.
Viele Erdoğan-Anhänger, die in Deutschland gut leben, aber deutsche Sichtweisen absolut nicht akzeptieren, verteidigen lautstark das Türkische Urteil. Da stellt sich mir die Frage: Was hält diese Menschen eigentlich in Deutschland? Viele haben die doppelte Staatsbürgerschaft. Und genießen damit alle Vorteile in Deutschland. Aber wenn man diese Menschen fragt, zu welchem Land sie eher stehen, dann nennen sie die Türkei.
Wer Türke sein will, der soll dazu stehen. Für mich ist das kein Problem. Denn ich stehe auch dazu, Deutscher zu sein. Was ich aber nicht gut heißen kann ist, wenn jemand alle Annehmlichkeiten, die Deutschland gewährt, in Anspruch nimmt, sich aber zur „Ideologie von Erdoğan“ bekennt. Einem Machtmenschen, der in seiner Politik, die Religion einfließen lässt. Die meisten Kriege wurden in dieser Welt geführt, weil die Religion dabei im Spiel war. Und Machthaber, die in ihrer Politik die Religion präferieren, sind für mich politisch absolut inakzeptabel. Durch die doppelte Staatsbürgerschaft erhalten viele Menschen in Deutschland einen Freiraum, politische zu insistieren. Dies wird in unserem Land (leider) noch zu viel Ärger führen.
Am 27.07.2020 veröffentlicht