Misshandlungen in den 60er Jahren!

Haben da viele heute noch wirklich große Probleme? Oder, wollen einige lediglich Aufmerksamkeit? Oder, wollen sich einige nur wichtig machen?


Die katholischen Marienschwestern haben angekündigt, auf Missbrauchs-Vorwürfe gegen Nonnen im Kindererholungsheim in Langweiler (es geht hier um Gewalt) zu reagieren und das Thema aufzuarbeiten.
Dies nehme ich zum Anlass, um mich einmal grundsätzlich zu diesem Thema zu äußern.
Sicher für mich auch keine einfache Sache, da einige, wenn nicht sogar viele, hier sicher völlige Unverständnis für eine andere Sicht haben werden.
Für mich steht fest: früher hatten die Menschen es schwieriger, um zu überleben. Und heute haben es viele einfacher, um zu überleben.
Das konnte jeder, in den 50er und 60er Jahren am eigenen Körper erleben.
Dementsprechend war auch die Erziehung. Wer nicht spurte, wurde bestraft. Weniger mit psychischer Gewalt, sondern vielmehr mit körperlicher Gewalt. Heute ist es oft umgekehrt, da körperliche Gewalt sofort erkennbar ist und auch strafrechtlich sofort verfolgt wird.
Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit. Grundschule. Erste bis fünfte Klasse. Da war es an der Tagesordnung, dass der Pfarrer, wenn ihm einiges nicht gefiel, mit dem Stöckchen Batsch-Händchen verteilte. Und im Dorf gab es dazu keinen Aufruhr.
Und ich erinnere mich noch, als ich mit zehn Jahren, alleine in einem Erholungsheim in Bad Reichenhall war, und abends unter Aufsicht einer Schwester meinen Teller leer essen musste. Alle anderen waren bereits zu Bett gegangen. Erst als der Teller leer war, konnte ich ihn ins Untergeschoß in der Küche abstellen. Leider hatte ich ihn dort wieder voll, und zwar mit Erbrochenem, abgestellt.
Gewalt, ist generell zu verurteilen. Und da hat sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten positiv verändert.
Jedoch die vielen Vorwürfe, die heute erhoben werden, gegen Menschen, die nicht mehr leben und die sich nicht mehr wehren können, halte ich für (leicht) übertrieben.
Insbesondere, wenn Menschen dann als generell böse Menschen abgestempelt werden. Und ihre Denkmäler eingerissen werden.
Die meisten dieser Menschen, hatten es selbst schwer, aus ihrer Haut zu entfliehen. Erfuhren sie doch in ihrer Kindheit ähnlich harte Behandlungen.
Ich persönlich denke, alle, die damals Leid erfahren hatten, und damit alleine nicht fertig werden, sollten sich Hilfe suchen. Und Institutionen, die in ihrer Mitte Menschen hatten, die Leid verbreitet hatten, sollten hilfesuchenden Menschen helfen.
Jedoch die vielen Schuldzuweisungen, das rechthaberische Klarstellen, das Pochen auf Entschuldigung von Menschen, die seinerzeit nichts damit zu tun hatten, …, --- Jahrzehnte danach, schafft heute nur Unmut auf allen Seiten.
Verzeihen kann man. Aber das heißt noch lange nicht: vergessen!
Verletzendes Verhalten, muss nicht entschuldigt werden. Und was passiert ist, kann leider nicht ungeschehen gemacht werden. Und Vergebung bedeutet auch nicht, dass alles wieder gut ist.
Deshalb m. E. auch hier: Einfach mal den Ball flach halten.

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Am 29.02.2024 veröffentlicht