Am 2. Dezember 2014 feierte der ehemalige Bürgermeister von Biesingen, Berthold Hennrich, seinen 90. Geburtstag. Hennrich war der letzte Bürgermeister von Biesingen vor der Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1974.
Mit der CDU errang Hennrich 1968 das beste Wahlergebnis, das die CDU jemals erreicht hatte. Die CDU konnte damals im Gemeinderat von insgesamt 11 Sitzen 7 Sitze für sich verbuchen.
Hennrich wurde 1924 in Biesingen geboren und ist dort aufgewachsen. Mit 17 Jahren musste er die Schule abbrechen, da er zum Militärdienst eingezogen wurde.
Nach der Rekrutenzeit und einer weiteren Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder, erhielt er den Marschbefehl an die Front nach Russland. Über seine Kriegserlebnisse und die russische Gefangenschaft informiert Hennrich in seinem Buch Mit 17 in den Krieg, das er noch mit 87 Jahren für die Nachwelt geschrieben hat.
Nach der Rückkehr aus russischer Gefangenschaft stand Berthold Hennrich vor dem Nichts, denn als junger Mann im Alter von 20 Jahren hatte er, obwohl er das Gymnasium besuchte, weder Volksschulabschluss noch einen höheren Schulabschluss, da er vor Ableistung des Abiturs zum Wehrdienst einberufen wurde.
Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Lucia Hennrich geb. Greß erbaute er in Biesingen ein Einfamilienhaus, in dem auch die beiden Kinder Annerose und Bernhard aufwuchsen.
Seine berufliche Tätigkeit begann beim Arbeitsamt Blieskastel, wo er anfangs als Hilfskraft und später als Vermittler für sämtliche Berufsgruppen arbeitete.
Danach erfolgte die Versetzung zum Arbeitsamt St. Ingbert. Hier übernahm er die Leitung des Büros für zusammengefasste Aufgaben der Arbeitsvermittlung. Nach Ablegung der Inspektorenprüfung erreichte er letztendlich eine Position, die ihn beruflich vollauf befriedigte. Am 01.01.1987 wurde er als Amtsrat beim Landesarbeitsamt Saarbrücken in den Ruhestand versetzt.
In der Gemeinde Biesingen engagierte sich Hennrich sowohl politisch als auch kulturell.
Zum Bürgermeister wurde er 1967 vom Gemeinderat Biesingen gewählt, nachdem der vorangegangene Bürgermeister aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.
Das Amt übte Hennrich bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform aus.
In seiner Amtszeit initiierte und realisierte Hennrich für die Gemeinde Biesingen zahlreiche Projekte, wie zum Beispiel den Ausbau der Würzbacher Straße, der Straße am Hölschberg, der Münchwiesenstraße, die Neugestaltung der Einmündung Ballweilerstraße in die B 423, den Bau des 1. Sportheimes für den FV Biesingen, das Neubaugebiet in der Pfarrwiese sowie den Feld- wegeausbau.
In diesen Zeitraum fiel auch der Bau der Hölschberghalle, die von Aßweiler und Biesingen genutzt wird. Da diese Halle ausschließlich auf Biesinger Gemarkung errichtet wurde, oblag es in erster Linie Berthold Hennrich die hierfür erforderlichen Grundstücke in teils langen und schwierigen Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern durch Kauf bzw. Tausch für die Gemeinde zu erwerben.
Kulturell engagierte sich Hennrich als aktiver Sänger und Vorstand im Männergesangverein Germania und der späteren Singgemeinschaft, wobei er gleichzeitig die Leitung der diesem Verein angeschlossenen Theatergruppe übernahm sowie im Kirchenchor Cäcilia.
Seinen Geburtstag feierte Berthold Hennrich mit seinen Weggefährten, Freunden und Verwandten bei einen Umtrunk zwischen 11 und 21 Uhr an seinem Wohnort.
Am 02.12.2014 veröffentlicht